Die Bodenmüdigkeit

Sämtliche allgemeinen Entwicklungshemmungen kultivierter Pflanzen nach wiederholtem Anbau auf der gleichen Bodenfläche versteht man als Bodenmüdigkeit.
Sie zeichnet sich insbesondere dadurch aus, dass die Erträge im Laufe der Zeit trotz Düngung bzw. sonstiger Bodenaufbereitungesbemühungen zurückgehen.

Die Bodenmüdigkeit tritt insbesondere bei jahrelangem Anbau der gleichen Pflanzen am gleichen Standort auf, und meistens ist sie nur auf eine Pflanzenfamilie oder Gattung beschränkt. Sie tritt sowohl im Gemüseanbau als auch bei der Anzucht von Zierpflanzen, Sträuchern und im Obstanbau auf. So wachsen alle möglichen Pflanzen an einem Standort, aber die gewünschten, die früher an der Stelle gut wuchsen, gedeihen kaum noch oder verkümmern.

Es gibt beispielsweise den Begriff Rosenmüdigkeit bzw. „rosenmüder Boden“, der dieses Phänomen treffend beschreibt.

Die Ursachen sind oft vielfältig und im Detail nicht vollends verstanden. Verschiedene Prozesse im Wechselspiel zwischen Boden und Pflanze kommen hier in Betracht:

  1. spezifischer Entzug von Nährstoffen (z. B. auch Verarmung von bestimmten Spurenelemente)
  2. Anhäufung von Schädlingen im Boden
  3. Stoffwechselausscheidungen der Wurzeln, die das Wachstum hemmen oder Schädlinge anziehen
  4. Artenrückgang der Bodenlebenwesen und damit verbundene Veränderung der Bodengare
  5. Änderung des pH-Wertes im Boden

Generell kann durch einen kontinuierlichen Fruchtwechsel und der damit verbundenen richtigen Fruchtfolge Bodenmüdigkeit vermieden werden. Darüber hinaus kann die regelmäßige Anwendung von organischem Dünger das Auftreten von Bodenmüdigkeit entgegenwirken.

Im konventionellen Gartenbau bei intensiver Bodennutzung, bei dem ein richtiger, kontinuierlicher Fruchtwechsel kaum möglich ist, kann entweder der müde Boden entsorgt, oder durch den Einsatz von heißem Wasserdampf die Bodenmüdigkeit beseitigt werden.

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