Optimierungsverfahren

Das Dämpfen zeichnet sich durch eine Vielzahl von Vorteilen aus, die sich unmittelbar auf Boden, Pflanze und damit den Ertrag positiv auswirken.

Im Laufe des über hundertjährigen Umgang mit dieser alternativen Pflanzenschutzmethode wurden insbesondere ab den 1990er Jahren Methoden zur Optimierung des Dampfeinsatzes entwickelt, die sich schrittweise durchsetzen.

Dämpfzeit, Energiebedarf und Wirkungsgrad

Unter den Neuentwicklungen ist insbesondere die Sandwichdämpfung, sowie die integrierte und partielle Dämpfung zu nennen. Alle diese Innovationen in der Dämpftechnik verfolgen das Ziel bei Einsparung an Energie einen höchstmöglichen Wirkungsgrad sowie eine weitestmögliche Dämpfzeitverkürzung zu erreichen, wobei alle drei Verfahren Hand in Hand angewandt werden können.

Die wesentlichen Problemstellungen des Dämpfens ist der relativ hohe Bedarf an Wirkzeit und Energie, die benötigt wird, um den Dampf zu erzeugen sowie ihn in ausreichender Tief in den Boden einzubringen, um dann auch die gewünschte Serilisationswirkung zu erhalten, mit der Folge, dass in früheren Tagen nur verhältnismäßig kleine Flächen mit Dampf behandelt werden konnten.

Die Sandwichdämpfung in Kombination mit dem Einsatz vollautomatischer Trägertechnik hat hier einen wesentlichen Durchbruch erzielt. Durch die gleichzeitige oberflächeliche sowie Tiefen- Einbringung von Heißdampf können mehr als 120kg pro Stunde und Quadratmeter in den Boden gebracht werden. Neben der dadurch erwirkten Zeitersparnis bewirkt die schnelle Dampfeinbringung die höchstmögliche Reduzierung an Wärmeverlusten durch Wärmeleitung. Je nach Größe des Dampferzeugers können so in weniger als 5 Minuten Flächen mit einer Größe von 20 Quadratmetern bis in eine Tiefe von 20cm auf 95°C erhitzt werden.
Damit ist es möglich, im Freiland sowie unter Glas bzw. Folie rasch große Flächen bis zu mehreren Hektar zu dämpfen und ohne Chemie für die Kultivierung optimal vorzubereiten.

Aufgrund den stetig steigenden Kosten für Heizöl und -Gas war es seit den 60er Jahren des 20. Jahrhunderts notwendig, Lösungen zu finden, die den hohen Energiebedarf des Dämpfverfahrens begegnen. Das Dämpfen sollte auf die Flächen bzw. Erdmengen begrenzt werden, in denen die Kulturpflanze ausschließlich wächst und so nicht genutzte Bereiche, wie die Zwischenräume der Pflanzreihen, auszusparen. Die partielle Dämpfung wurde erfolgreich entwickelt und in der Praxis eingeführt. In stark krankheitsbelasteten Böden barg dieses Verfahren jedoch das große Risiko der Wiederverseuchung, insbesondere durch nicht heißdampfbehandelte benachbarte Flächen.

Dem wurde durch die integrierte Dämpfung begegnet. Ziel ist es, den Krankheitsdruck auf die hygienisierte Erde zu reduzieren, in dem unverzüglich nach der Sterilisation durch Heißdampf der Boden mit aktiven Mikroorganismen geimpft und so phytopatogenen Organismen die Ansiedlung unmöglich gemacht bzw. stark erschwert wird.

Heute können alle drei genannten Verfahren, Sandwich-, partielle sowie integrierte Dämpfung miteinander kombiniert und so ein Höchstmaß an Effizienz erreicht werden.