Die Foliendämpfung

Die Foliendämpfung wurde erst durch die Entwicklung von hitzebeständiger Spezialfolie möglich. Sie erleichterte die bis hin ausgeübte Dämpfpraxis erheblich und sorgte auf Grund der einfachen Handhabung für einen Durchbruch bei der Anwendung von Heißdampf.

Die Durchführung der Foliendämpfung beginnt mit dem Auslegen der Dämpffolie. Darauf wird diese an allen Seiten z. B. mit Sandsäcken beschwert. An einer Öffnung, meistens an der Stirnseite, wird über einen Dampfinjektor Dampf unter die Folie gebracht. Zu Beginn sollte diese mit Luft vermischt sein bis sich die Folie ausreichend gebläht hat und so die Hitze am Anfang nicht unmittelbar auf die Folie einwirken kann, was sonst zu Schädigungen führen könnte.

Dampfinjektor für die Foliendämpfung
Dampfinjektor für die Foliendämpfung

Bei richtiger Anwendung der Foliendämpfung ist diese einfach und wirtschaftlich. Hitzebeständiges und verrottungssicheres Isoliervlies spart bis zu 50% Energie, verringert die Dämpfzeit erheblich und verbessert die Tiefenwirkung.

Dämpfflächen bis 400 m² je Arbeitsgang, in 4 – 5 Std. auf 25 – 30 cm Tiefe/90°c, sind problemlos durchführbar.

Foliendämpfung mit Dampfkessel
Foliendämpfung mit Dampfkessel. Man sieht die Dampfzufuhr über ein Rohr und einen Dampfverteiler unter die Folie links.

Bei Verwendung von hitzebeständigem und verrottungssicherem Synthetik-Isoliervlies 5mm dick/500 gr/m², reduzieren sich die Dämpfzeiten um ca. 30%.

Ausreichende Beschwerung mit Sandsäcken Ø 10cm, oder Zwillingssäcken 2 x 10cm Ø, min 10 kg/lfm., sind bei großen Flächen unerlässlich. Folien und Vlies müssen zusammen beschwert werden.

Die wichtigste Voraussetzung bei allen Dämpfsystemen ist die Bodenlockerung.

Fräsen alleine ist falsch, die Struktur wird zu fein und damit schwer durchlässig.

Geblähte Dämpffolie
Beispiel einer während des Dampfvorgangs von Dampf geblähten Dämpffolie an allen Seiten mit Sandsäcken beschwert

Ideal ist die Lockerung mit Spatenmaschinen, je tiefer – desto besser!

In der Tiefe grobschollig, die Oberfläche fein gekrümelt, d.h. auf max. 10cm gefräst, ist ideal.

Die Dampfeinführung unter die Folie erfolgt durch einen Injektor, der durch einen Schutztunnel aus Holz, 2m lang x 30cm breit, abgedeckt wird. Bei breiten Folien, über 6m, wird der Dampf über einen Verteiler und 2 Injektoren zugeführt. Durch den Injektor wird ein vorteilhaftes Dampf – Luftgemisch erzielt, wodurch die Folie schnell aufgeblasen und durch das Luftpolster geschützt wird. Die Dämpffolie an der Einführungsstelle ist mit Jutesäcken gegen Verbrennungen zu schützen.

Bei Folienbreiten von mehr als 4 m muss unbedingt in der Mitte eine zusätzliche Reihe Sandsäcke ausgelegt werden, da sonst der Folientunnel zu hoch wird und die Folie aus der seitlichen Beschwerungslinie wegrutscht. Je niedriger der Folientunnel, desto besser die Tiefenwirkung. Sehr wichtig ist auch die Bodenfeuchtigkeit. Trockener Boden hat schlechte Wärmeleitfähigkeit. Ideal ist Planzfeuchtigkeit.

Foliendämpfung von Bankbeeten
An den Rändern beschwerte mit Dampf geblähte Dämpffolie auf einem Bankbeet.

Für Bankbeete und Tische ist das Foliendämpfsystem das Beste und das Einfachste. Bei einer ausreichenden Dampfmenge von 6 – 7kg/m² genügt oft eine Dämpfzeit von 2 – 3 Std., je nach Bodenstruktur, Temperatur und Feuchtigkeit. Je schneller die Luft nach unten entweichen kann, desto kürzer ist die Dämpfzeit. Bei langen Folien, ab 50 m, sollte die Dampfeinführung nicht stirnseitig, sondern in der Mitte angeordnet werden. Besser jedoch ist es, die ganze Breite zu dämpfen und dafür die Länge zu halbieren.