Nass-, Satt-Dampf und Heiß-Dampf
In geschlossenen Behältern bildet sich Heißdampf durch Sieden des Wassers in einer dichten Dampfatmosphäre. Während der Verdampfung werden vom Dampf kleine Wassertröpfchen mitgerissen. Es bildet sich Naßdampf. Dieser Vorgang hält an bis ein Gleichgewicht zwischen Verdampfungsdruck des Wassers und Druck des Wasserdampfs herrscht. Ab diesem Zeitpunkt kann kein Dampf mehr im Kessel gebildet werden. Man spricht bei Erreichen dieses Zustands von Stattdampf.
Bleibt der Sattdampf weiterhin in Kontakt mit dem Wasser kann die Temperatur und die Dampfmenge nur steigen, soweit der Druck in der Dampfatmosphäre zunimmt. Trennt man den Sattdampf jedoch vom Wasser, kann dieser auch ohne weitere Druckzunahme zu Heißdampf erhitzt werden. Heißdampf wird auch als „trocken“ bezeichnet, da in diesem im Gegensatz zu Naßdampf keine, der bei der Verdampfung mitgerissenen, Wassertröpfen mehr enthält und so beim Dämpfen eine stark verminderte Bodenvernässung beobachtet wird. Man muss jedoch wissen: Trockener Dampf enthält genauso viel Wasser wie die gleiche Menge nassen Dampfes.
Für das Dämpfen von Erde eignet sich insbesondere Heißdampf, da durch die Überhitzung Wärmeverluste durch die Leitung kompensiert werden, Bodenverschlemmung vermieden wird, er mehr Energie enthält und leichter in den Boden eindringt, was ein schnelleres sowie effektiveres und damit energiesparendes Dämpfen erlaubt.
Damit Dampfkessel trockenen, überhitzten Heißdampf erzeugen können, müssen sie speziell konstruiert sein und insbesondere einen Überhitzer aufweisen, der den Dampf nochmals gesondert ins Flammrohr führt und aufheizt, bevor er aus dem Kessel strömt.