Erfolgsfaktor Bodenlockerung

In er Praxis hat sich gezeigt, dass die Bodenlockerung ein wesentlicher Erfolgsfaktor für das Dämpfen darstellt. Dies ist auf folgende Faktoren zurückzuführen:

Um zu wirken, muss der Dampf in den Boden eindringen können. Dies geschieht über kleine Lücken zwischen den einzelnen Bodenteilchen, den so genannten Kapillaren. Je mehr Kapillare ein Boden aufweist, also je größer sein Porenvolumen, desto einfacher kann der Dampf eindringen und auch so allmählich tiefere Bodenschichten erreichen.

Dabei erfolgt die Bodendruchdringung grundsätzlich in einem kontinuierlichen Prozess. Dampf dringt durch die Bodenporen bzw. Kapillare ein, kondensiert nach Kontakt an den Bodenteilchen und schafft so wiederum Platz für den nachdrängenden Dampf, der dann weiter vorstoßen kann.

Zudem benötigt der Dampf Fläche, um zu kondensieren und so seine Energie optimal zur Bodenhygienisierung abgeben zu können. Ein gelockerter Boden mit einer feinkörnigen Krume bis in tiefe Erdschichten hinein bietet optimale Kondensationsareale und führt somit zu einem sehr guten Dämpfergebnis.

Bei einem festen, ungelockerten Boden mit geringem Porenvolumen bzw. wenigen Kapillaren, ist der Dampfeintrag stark gehemmt. Dies führt dazu, dass nur an wenigen kleinflächigen Bereichen im Boden eine Kondensation stattfinden kann mit der Folge, dass kein Platz geschaffen werden kann für den nachdrängenden Dampf. Es kommt zur Blockade, die das rasche Vordringen der Dämpffront stark hemmt. Dies führt wiederum dazu, dass die über die Kondensation abgegebene Wärme rasch in benachbarte bzw. tiefer liegende Bodenschichten durch Wärmeleitung verflüchtigt und so keine ausreichende arealumfassende Bodenerhitzung erreicht werden kann.

Unzureichende Bodenlockerung führt grundsätzlich zu einem höheren Energiebedarf bei gleichzeitig geringer Wirkung.
Vor dem Dämpfen ist daher der Boden grundsätzlichso aufzubereiten, dass eine möglichst homogene Struktur und Durchmischung der Bodenbestandteile bei größtmöglichem Porenvolumen gegeben ist.

Dies kann am besten durch eine Spatenmaschine erreicht werden. Fräsen sollten nicht zum Einsatz kommen, da bei diesen Gefahr besteht, dass der Boden zu kleinteilig wird und es somit beim Eintrag von Wasser durch das Dämpfkondensat zu Verschlemmungen und dadurch wiederum zur Verstopfung von zu feinen Kapillaren führen könnte, was wiederum den Vormarsch der Dämpffront stark hemmen würde.

Erdklumpen
Übrigens: Forschungen haben gezeigt, dass größere Erdklumpen mit bis zu 5cm Durchmesser im gelockerten Boden keine wesentliche Gefahr für das Dämpfergebnis darstellen. Zwar ist die Oberfläche, auf welcher der Dampf kondensiert im Verhältnis zur Klumpenmasse relativ klein: jedoch reicht im Normalfall die Wirkzeit aus, dass durch Wärmeleitungen ausreichend Energie in das Klumpeninnere gelangen kann, um den Kern auf mehr als 90°C zu erhitzen und somit dort bürtige phytopatogene Organismen absterben. Wichtig ist nur, dass der Dampf den kompletten Klumpen umschließen kann, was im ausreichend gelockerten Boden unproblematisch ist.