Archiv für die Kategorie ‘Bodenmüdigkeit’

Erdbeer-Versuchstag des Landkreises Karlsruhe zeigt überzeugende Dämpfergebnisse

Donnerstag, 02. Juni 2016

Auf dem Erdbeer-Versuchstag am 01.06.2016 mit Begehung zeigte die übergebietliche Beratung Garten-, Obst- und Weinbau des Landkreises Karlsruhe die Ergebnisse der Versuche mit Bodendämpfung im Freiland und im Tunnel. Die Veranstaltung fand auf dem Erdbeer- und Spargelhof Böser im badischen Forst statt.

Erdbeer-Versuchstag in der Nähe von Karlsruhe
Erdbeer-Versuchstag in der Nähe von Karlsruhe

Die Dämpfungen erfolgten bereits im Sommer 2015 durch die Firma Mobildampf – Steffen Koch. Der zuständige Fachberater des Landkreises Karlsruhe, Herr Arno Fried, stellte beträchtliche Ergebnisverbesserungen durch das Dämpfen von bis zu 500% vor.

Schaubild zu den Ergebnisses der Dämpfung im Erdbeeranbau
Schaubild zu den Ergebnisses der Dämpfung im Erdbeeranbau

Insbesondere auf belasteten Böden bzw. Flächen mit relativ hoher Bodenmüdigkeit stellt das Dämpfen eine ideale Sanierungsmethode dar. Nähere Informationen können direkt bei Herrn Arno Fried angefragt werden: Kontakt

Kalifornischer Erdbeeranbaubetrieb investiert in Dämpfanlage

Dienstag, 31. Mai 2016

Der Ersatz von Methylbromid gehört nun auch in Kalifornien zu den vordringlichsten Herausforderungen, insbesondere für Erdbeeranbau-Betriebe. Die internationale Vertretung für die USA der MSD AG, die Marten Barel Consultancy BV aus den Niederlanden, hat nun Ende Mai eine Großanlage in Kalifornien mit einem MSD Dampfkessel Typ S 2000 in Betrieb genommen.

24m² - Stachel-Dämpfhaube hinter Zugmaschine
24m² – Stachel-Dämpfhaube hinter Zugmaschine

Bei dem Erdbeer-Anbaubetrieb kommt das energiesparende Sandwich-Dämpfverfahren zum Einsatz. Zwei 24m² große Stachel-Dämpfhauben mit eigenem hydraulischen Fahrgestell auf Rollen werden dabei alternierend mit jeweils einem Raupenfahrzeug versetzt. Dabei wird durch unter den Hauben montierte, ca. 17cm lange Stacheln der Boden 25cm tief auf mehr als 80°C erhitzt.  Da der Boden sandig ist beträgt die Dämpfzeit ca. 7 Minuten.

MSD Dampfkessel S 2000 inkl. Heizölversorung montiert auf einem Spezialanhänger
MSD Dampfkessel S 2000 inkl. Heizölversorung & Stromgenerator montiert auf einem Spezialanhänger

Das in Betrieb genommene Dämpfsystem mit zwei Stachelhauben und dem MSD Dampfkessel S 2000 kann pro Tag derzeit ca. 2.500m² Erdbeer-Anbaufläche vollständig hygienisieren und von Unkraut, Krankheiten und Bodenmüdigkeit befreien. Der 1.5000 ha große kalifornische Gartebaubetrieb plant nun bereits in einem zweiten Schritt im Jahr 2017 in ein weiteres Dämpfsystem zu investieren, das in der Lage ist, mehr als 1ha Anbaufläche pro Tag zu dämpfen.

Sandwich-Dämpfmethode mit 0,30 €/m² sogar günstiger als chemische Bodenentseuchung!

Donnerstag, 31. Dezember 2015

In Alicante wurde nun zum ersten Mal auf der iberischen Halbinsel eine MSD-Sandwich-Dämpfhaube in Betrieb genommen. Dank der innovativen Stachelhaubentechnik, bei der gleichzeitig oberflächlich sowie in der Tiefe gedämpft wird, kann  bis zu 50% mehr Heißdampf in den Boden eingebracht werden.

Das Ergebnis ist eine weitere signifikante Senkung der Energiekosten sowie Dämpfzeit.

Mit den neuen Stachelhauben von MSD AG kann bei guten Bedingungen (kaum feuchter Boden, der nicht zu lehmig ist etc.) mit lediglich ca. 8,5kg Dampf/m²  in 10min  eine Temperatur von ca.85-90°C bis in 20cm Tiefe erreicht werden. Der Boden ist danach rückstandsfrei ohne Chemie hygienisiert.

Minibagger versetzt Stachel-Dämpfhaube
Minibagger versetzt Stachel-Dämpfhaube

Dank der derzeit dauerhaft geringen Heizölpreise kann damit 1 m² Anbaufläche mit 30 Cent (entspricht 3.000 Euro/ha) Heizölkosten vollständig bis zu einer Tiefe von 20cm gegen Bodenkrankheiten, -müdigkeit sowie Unkraut behandelt werden.

Die Stachelhaube wird in Spanien über einen Minibagger mühelos mit geringem Personal- und Kraftaufwand versetzt. Insgesamt werden mit diesem effizienten Dämpfsystem monatlich ca. 1.800 m² behandelt. Der Betrieb hat die Möglichkeit über eine zweite Stachelhaube mit dem zur Verfügung stehenden MSD Hochleistungskessel Typ S 750 bis zu 4.000m² monatlich auf diese Weise zu hygienisieren.

Dampf ist auch heiße Sache für Reben

Montag, 30. April 2012

Vergangenes Jahr hat das Dienstleistungszentrum für den ländlichen Raum des Landes Rheinland Pfalz zum ersten Mal Rebflächen gedämpft, um den Effekt dieser Bodenhygienisierungsmethode auf junge Reben zu untersuchen.

Die Ergebnisse wurden nun vorgestellt. Es zeigte sich, dass heißer Dampf signifikant das Triebwachstum der Pflanzen steigert.

Dämpfen steigert signifikant das Triebwachstum von Reben (Quelle: DLR Rheinland Pfalz, Schifferstadt)
Dämpfen steigert signifikant das Triebwachstum von Reben (Quelle: DLR Rheinland Pfalz, Schifferstadt)

Zur klären bleibt noch, ob nach einer Heißdampfbehandlung auch der Rebenanwuchs signifikant verbessert werden kann. Insbesondere in stark bewirtschafteten Böden, die stark von Krankheiten (z.B. Pilze, Bakterien, Nematoden) befallen oder von Bodenmüdigkeit betroffen sind, könnte für Rebschulen mit dem Dämpfen eine profitable Sanierungsmethode entwickelt werden.

Unter der Leitung von Matthias Zink startet das DLR Rheinland Pfalz in Schifferstadt hierzu im Mai diesen Jahres gemeinsam mit dem Dämpf-Spezialisten MSD GmbH (Möschle-Seifert-Dämpftechnik) eine weitere Versuchsanordnung. Die Ergebnisse werden in einem Jahr erwartet.

Die Bodenmüdigkeit

Samstag, 15. August 2009

Sämtliche allgemeinen Entwicklungshemmungen kultivierter Pflanzen nach wiederholtem Anbau auf der gleichen Bodenfläche versteht man als Bodenmüdigkeit.
Sie zeichnet sich insbesondere dadurch aus, dass die Erträge im Laufe der Zeit trotz Düngung bzw. sonstiger Bodenaufbereitungesbemühungen zurückgehen.

Die Bodenmüdigkeit tritt insbesondere bei jahrelangem Anbau der gleichen Pflanzen am gleichen Standort auf, und meistens ist sie nur auf eine Pflanzenfamilie oder Gattung beschränkt. Sie tritt sowohl im Gemüseanbau als auch bei der Anzucht von Zierpflanzen, Sträuchern und im Obstanbau auf. So wachsen alle möglichen Pflanzen an einem Standort, aber die gewünschten, die früher an der Stelle gut wuchsen, gedeihen kaum noch oder verkümmern.

Es gibt beispielsweise den Begriff Rosenmüdigkeit bzw. „rosenmüder Boden“, der dieses Phänomen treffend beschreibt.

Die Ursachen sind oft vielfältig und im Detail nicht vollends verstanden. Verschiedene Prozesse im Wechselspiel zwischen Boden und Pflanze kommen hier in Betracht:

  1. spezifischer Entzug von Nährstoffen (z. B. auch Verarmung von bestimmten Spurenelemente)
  2. Anhäufung von Schädlingen im Boden
  3. Stoffwechselausscheidungen der Wurzeln, die das Wachstum hemmen oder Schädlinge anziehen
  4. Artenrückgang der Bodenlebenwesen und damit verbundene Veränderung der Bodengare
  5. Änderung des pH-Wertes im Boden

Generell kann durch einen kontinuierlichen Fruchtwechsel und der damit verbundenen richtigen Fruchtfolge Bodenmüdigkeit vermieden werden. Darüber hinaus kann die regelmäßige Anwendung von organischem Dünger das Auftreten von Bodenmüdigkeit entgegenwirken.

Im konventionellen Gartenbau bei intensiver Bodennutzung, bei dem ein richtiger, kontinuierlicher Fruchtwechsel kaum möglich ist, kann entweder der müde Boden entsorgt, oder durch den Einsatz von heißem Wasserdampf die Bodenmüdigkeit beseitigt werden.