Unkrautbekämpfung mit Heiß-Dampf in der Gartenbau-Praxis

Bereits in der Mitte des letzten Jahrhunderts wurde die effektive Wirkung von feuchter Hitze gegen Unkräuter und insbesondere deren Samen wissenschaftlich erforscht. In nur fünf Minuten können alle Samen keimunfähig gemacht werden, sofern 95°C heißer Dampf dauerhaft einwirken kann.

In der Praxis zeigt sich heute ein Trend zu sehr kurzen Einwirkzeiten bei der Heißdampfanwendung speziell bei der Bekämpfung von Unkrautsamen im Freiland. Insbesondere in Frankreich, den Niederlanden und in Dänemark werden bereits heute mit Dämpfautomaten große Flächen von Beetkulturen über Haubendämpfung oberflächlich bis zu max. 5-10cm Tiefe hygienisiert. Hierfür werden speziell für die Beete konstruierte Hauben mit einer Gesamtfläche von bis zu 20 Quadratmetern schrittweise nach lediglich 5 minütiger Dampfeinführung versetzt.

Ziel der kurzzeitigen Dämpfung ist jedoch nicht die vollständige Bekämpfung von widerstandsfähigen Krankheitserregern bzw. pflanzenschädlicher Organismen. Hierfür wären längere Dämpfzeiten bzw. größere Dämpftiefen notwendig.

Im Fordergrund des Verfahrens steht lediglich die Schädigung der oberflächlich liegenden Unkrautsamen, um der Beetkultur in der Anwachszeit den notwendigen Vorsprung zu geben, um sich im Laufe der Entwicklung vollständig gegen das sonst wuchernde Unkraut durchsetzen zu können.

Die Ergebnisse aus der Praxis werden als erfolgreich beschrieben. Trotz sehr kurzen Einwirkzeiten des Heißdampfes kann das Unkraut in den Beeten soweit geschwächt werden, dass es nicht mehr spürbar durchdringen kann.

Das Dämpfverfahren zur oberflächlichen Unkrautbekämpfung verbreitet sich auch in Deutschland immer weiter. Diese Entwicklung wird  insbesondere durch den Mangel an Alternativen vorangetrieben. Früher hierfür eingesetzte chemische Mittel sind zwischenzeitlich verboten oder als bedenklich eingestuft.

Zudem leistet die aktuelle Diskussion um die Ausbreitung von Jakobs-Kreuzkraut bzw. Jakobs-Greiskraut dem Thema Vorschub. Der Markt fordert nun noch vehementer unkrautfreie Produkte, jedoch gibt es aufgrund der Marktpreissituation keine Alternative zu maschinellen Erntemethoden. Das Fazit ist der unbedingte Bedarf an unkrautfreien Beeten bei der Ernte.

Dampf als umweltschonende Methode zur Unkraut-Bekämfpung gewinnt damit sowohl national als auch international weiter an Bedeutung.

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