Bei einem großen Blumenanbau-Betrieb in der Nähe der südafrikanischen Hauptstadt Pretoria wurde nun auch der Wechsel auf Heißdampf zur Hygienisierung von Gewächshausböden vollzogen. Dabei wurden 40-50 Gramm der schädlichen Pflanzenschutz- Chemikalie pro Quadratmeter eingesetzt – mit gutem Ergebnis.
Das Verbot von Methylbromid im Rahmen des Montreal Protokolls in Entwicklungsländern bis spätestens 2015 hat nun zu einem Umdenken geführt.
Über den international tätigen Gartenbau-Spezialisten, Herr Marten Barel, wurde eine Alternative mit Heißdampf gefunden.
Das System wurde von der Firma MSD AG, D-Durbach, auf Grundlage des von Herrn Barel entwickelten Konzeptes inkl. Dampfkessel geliefert.
Dabei wird mit dem Sandwich-Dämpfverfahren per Stachel-Dämpfhaube aus belastbarem Aluminium sofort bis in 20 cm Tiefe durch Hohlstacheln Dampf in den Boden injiziert. Binnen 6 Minuten wird sodann eine Temperatur von durchschnittlich 80°C erreicht, was zur vollständigen Hygienisierung führt. Bis zur behandelten Tiefe ist die Erde nach dem Dämpfen insb. frei von Unkräutern, Samen, bodenbürtigen Schädlingen und Krankheiten.
![Stachel-Dämpfhaube mit manueller Mechanik zum einfachen Heben, Senken und Versetzen](http://s783756005.online.de/wp-content/uploads/2019/10/Südafrika_Spezial_Dämpfhaube_20121202-1024x576.jpg)
Der Dämpfvorgang erfolgt ausschließlich unter Glas. Die Spezial-Dämpfhaube wird manuell von einem Team bedient bzw. alle 6 Minuten versetzt (auf eine halbautomatische Lösung mit Hydraulik-Komponenten wurde aufgrund der geringen Personalkosten verzichtet), wobei die gedämpfte Fläche umgehend mit einer Folie zur Erhalt der Hitze abgedeckt wird. Die Schlagkraft beträgt bei diesem System 600 m² pro Tag. Der Energieverbrauch liegt bei ca. 0,65 l Heizöl pro m². Das Ergebnis ist für den Betrieb sehr gut, da insbesondere auch sehr empfindliche Kulturen wie Lisianthus positiv auf die Dämpfbehandlung ansprechen.