Anfang März wurde ein neues Substratdämpfverfahren bei einem Blumenzuchtbetrieb an der Deutsch-Niederländischen Grenze getestet. Die besondere Herausforderung dabei lag in der Anforderung, dass das sehr leichte bimsartige Tonsubstrat in den Spezialbeetwannen nicht umgeschichtet werden sollte. Zudem sind die Böden der Pflanzwannen mit Bewässerungsschläuchen ausgerüstet, die zu heissen Temperaturen über 110°C nicht unmittelbar ausgesetzt werden dürfen.
Die Lösung wurde von dem Serviceteam der renommierten Beratungsgesellschaft für Heißdampfanwendungen, Marten Barel Consultancy B.V., aus den Niederlanden entwickelt und in Testbetrieb genommen.
Der Blumenzuchtbetrieb, bei dem das neue Verfahren nun erfolgreich erprobt wurde, ist spezialisiert auf hochwertige Kulturen, allem voran Amaryllis.
Nachdem die Kultur abgeerntet und sämtliche Pflanzen aus dem Substrat herausgezogen wurden wird ein Spezialdämpfschlauch mittig in der Pflanzwanne auf das Substrat der ganzen Länge nach verlegt. Der Dämpfschlauch ist extrem dampfdurchlässig und gibt so gleichmäßig über die ganze Pflanzwannenlänge den Dampf kontinuierlich ab. Die Pflanzwanne und der darauf mittig verlegte Schlauch wird mit einer hitzebeständigen Dämpffolie abgedeckt und die Ränder mit geeigneten Beschwerungsschläuchen beschwert.
Nach Anschluss und Inbetriebnahme des Dampfkessels wird das Substrat schonend gedämpft. Da der Dampf langsam durch das Tonsubstrat kriecht und dort gemächlich kondensiert werden die installierten Bewässerungsschläuche am Boden der Pflanzwanne nicht übermässig hitzebelastet. Die Dämpfzeit ist sehr gering. In bereits 30min kann eine bis zu 50m lange Pflanzwanne mit einem Dampfbedarf von lediglich ~30-40kg Dampf pro m³ Tonsubstrat hygienisiert werden. Da das Substrat nicht bewegt oder umgeschichtet werden muss, bestehen zudem nur minimale zusätzliche Arbeitssaufwende.