Archiv für die Kategorie ‘Allgemein’

Mobiles Dämpfsystem gewinnt den INDEGA Innovationspreis 2010

Sonntag, 07. März 2010

Erfolg im Gemüse‐/Pflanzen‐Anbau bedeutet, Qualität, Betriebskosten, Bestände und Durchsatz im Griff zu haben.
Die MSD Agrar‐ und Umwelttechnik GmbH aus Durbach (Deutschland) hatte gemeinsam mit der Bärtschi‐FOBRO AG (Schweiz) die Aufgabe gelöst, eine Maschine zu entwickeln und zu konstruieren, mit der es möglich ist,  einen rationellen 24‐Stunden Betrieb ohne Personal zur Dämpfung großer Beetflächen im Gemüsebau effizient zu ermöglichen.

Vor allem Grossisten in Deutschland erhöhen den Druck auf die Gemüsehersteller, den Boden ohne Chemie zu hygienisieren. Der Ruccola-Vorfall Mitte 2009, wobei giftiges Greiskraut bzw. Kreuzkraut in Salatpackungen gelangte, hat diese Entwicklung noch verstärkt.

Vollautomatisches Dämpfmobil der MSD AG im Freilandeinsatz
Vollautomatisches Dämpfmobil der MSD AG im Freilandeinsatz

1. Video Youtube: Freilandeinsatz des Dämpfmobils im Frühjahr 2010
2. Video Youtube: Jungfernfahrt des vollautomatischen Dämpfmobils im Febrauar 2010

Dämpfen ist hier einer der wenig geeigneten Methoden, diesen Anforderungen vollumfänglich gerecht zu werden. Mit dem MSD-Fobro Dämpfmobil A600‐12 kann zudem ein hoher Automatisierungsstand erreicht werden.
Die beiden ersten vollautomatischen Dämpfmobile sind nun nach monatelanger harter Entwicklungsarbeit und viel Engagement fertig gestellt und ausgeliefert worden.

Anlässlich der IPM 2010 in Essen wurde das Dämpfmobil zum ersten Mal der Öffentlichkeit vorgestellt und mit dem Indega Innovationspreis für technischen Fortschritt 2010 ausgezeichnet – zu Recht – Stellt es doch den Gemüsebauern die Lösung, um Beikrautdruck und Krankheiten im Beet effizient im Griff zu halten.

Universität von Kalifornien erprobt Dämpfverfahren und Vollautomat

Freitag, 12. Februar 2010

Der bevölkerungsstärkste Bundesstaat der USA gehört zu den großen Anbaugebieten von Beeren-Kulturen und Blumen. Vor der internationalen Ächtung wurden die Böden fast ausschließlich mit Methyl Bromid hygienisiert, um sie von Krankheiten und Unkräutern zu befreien. Heute sucht man nach dem Verbot der gesundheits- und klimagefährdenden Chemikalie mit Hilfe der Forschung händeringend nach Alternativen.

Seit 2007 experimentiert die Universität von Kalifornien in Salinas intensiv mit verschiedenen Anwendungsmöglichkeiten der Dämpftechnik, die bis dato, obwohl in den Vereinigten Staaten Ende des 19. Jahrhunderts weiterentwickelt, stark in Vergessenheit geraten ist, heute aber wieder im Fokus des Interesses steht.

Die Ergebnisse sind viel versprechend. Bei Versuchen wurde gezielt Dämpfmethoden mit dem Einsatz von Methyl Bromid sowie Solarisation verglichen – Zudem wurde ein Kombinationsverfahren mit Heißdampf und Solarisation getestet, bei dem der Boden vorerst mit einer isolierenden Folie abgedeckt und so rein durch Sonneneinstrahlung aufgeheizt wurde bevor dann zur Tiefenwirkung noch Heißdampf eingeführt wurde.

Die pure Behandlung des Bodens mit Dampf führte zu den besten Ergebnissen. Insbesondere in Bezug auf die Bekämpfung von Unkraut und Unkratusamen, wo das Dämpfen selbst die hervorragenden Resultate von Methyl Bromid toppte. Gleiches gilt für das durchschnittliche Fruchtgewicht. Gegenüber der Kontrollfläche konnte das Fruchtgewicht und damit der Ertrag um mehr als 25 % gesteigert werden.

Diese positiven Befunde führen nun dazu, dass die Universität von Kalifornien weitere Schritte insbesondere in Bezug auf die praktische Anwendung der Dämpftechnik bei Großerzeugern geht. Hierfür wurde Ende 2009 aus Europa ein „Sterilter“ Vollautomat, ein Produkt der italienischen Firma Ferrari Construzioni in Kooperation mit der MSD GmbH, D-Durbach, eingeführt. Mit diesem Vollautomat werden nun weitere Versuche gestartet, um konkrete Anwendungsverfahren zu erproben und weiterentwickeln zu können.

Dämpfroboter für ungespurte Flächen als Raupenfahrzeug
Dämpfroboter für ungespurte Flächen als Raupenfahrzeug

Video Youtube: Dämpf-Vollautomat auf Raupenfahrzeug im Folientunnel

Dämpfen auf der IPM Essen 2010

Montag, 11. Januar 2010

Die Leitmesse für die Bereiche Pflanzen, Technik und Floristik weltweit, hält auch in diesem Jahr im Bereich Dämpfen Neuentwicklungen bereit.

Mehr als 60.000 Fachbesucher werden sich Ende Januar bei mehreren Anbietern über die Vorteile des Dämpfens fundiert informieren können. Es sind Innovationen zu erwarten.

So wird die Firma MSD AG, D-Durbach, bei der IPM ihr neu entwickeltes Dämpfsystem „A-600-12“ vorstellen. Ein gemeinsam mit der Firma Bärtschi-Fobro, CH-Hüswil, entwickelter Voll-Dämpfautomat, der zur rationellen Dämpfung von gespurten Beetkulturen, wie Baby-Leaf Salaten, ausgerichtet ist. Das System ist aktuell in einer Version mit einer Leistung von 600kg Dampf pro Stunde verfügbar, mit dem in einem Dämpfvorgang 12 m2 gedämpft werden können.

Da viele Großabnehmer, insbesondere durch den Kreuzkraut-Fall bei Rucola, seit vergangenem Jahr nur garantiert beikrautfreie Produkte beziehen möchten, wird dieses Dämpfsystem in diesem Jahr wohl auf einiges an Resonanz stoßen.

95° heißer Dampf vernichtet in nur 5 Minuten alle Beikräuter und deren Samen. Das Ergebnis ist immer eine reine und von Krankheitserregern befreite Erde – seit über einem halben Jahrhundert ist dies mehrfach wissenschaftlich bewiesen worden.

Vollautomat MSD/Fobro
Vollautomat MSD/Fobro